Die Natur hält für den Züchter Überraschungen bereit!

Für unseren B-Wurf hatten wir uns Balto vom Kliedbruch auserkoren. Nach Beginn von Ira's Läufigkeit beobachteten wir ihr Verhalten sehr aufmerksam. Alle Rüden, denen wir auf unseren Spaziergängen begegneten, wurden die ersten Tage von Ira energisch zurückgewiesen, wenn sie zu aufdringlich wurden. Ab dem 11. Tag änderte Ira ihr Verhalten vollständig, nahm den Schwanz beiseite und forderte die armen Rüden regelrecht zum Decksprung auf. Das war für uns der Startschuss, am 12. Tag nach Dinslaken in der Nähe von Duisburg zu fahren und den Prinzgemahlen zu besuchen. In unserem Zuchtkalender habe ich dazu notiert: "Samstag, 25.07.2009, Ab nach Dinslaken zum Decken, 8:45 bis 11:30, Ira bleibt erst stehen, schubst Balto aber immer wieder runter, 16:20 neuer Versuch, 16:30 hängen, 16:40 fertig, 17:30 Heimfahrt". Die folgenden vier Tage nahm Ira bei Rüden immer noch den Schwanz zur Seite und bot sich an.
Am 28. Tag nach dem Decksprung waren wir zur Ultraschalluntersuchung bei der Tierärztlichen Hochschule hier in Hannover, um prüfen zu lassen, mit wie vielen Welpen wir rechnen könnten. Das Ultraschall zeigte keinen Welpen. Es sah ganz danach aus, dass Ira leer geblieben war. In der Folge entwickelte Ira offensichtlich eine richtige Scheinschwangerschaft. Sie legte nur wenig Gewicht zu und war die ganze Zeit recht mobil. Ab dem 60.Tag nach dem Decksprung achteten wir genau auf das Verhalten von Ira, aber es zeigten sich keine Regungen, die auf eine bevorstehende Geburt hindeuteten. Als am 65.Tag noch nichts geschehen war, war zumindest für mich ganz klar: "Ira ist Scheinschwanger und das wird jetzt wieder abklingen." In der Nacht zum 72.Tag nach dem Decksprung war Ira sehr unruhig und fand keine Ruhe. Meine Frau weckte mich so gegen 5:00 und meinte: "Ich glaube, ich hab eine kleine Pfote gesehen". Ich war der Meinung, das könne gar nicht sein und dass nach der Scheinschwangerschaft jetzt auch noch eine Scheingeburt folge. Na ja, bei dieser Scheingeburt kam der kleine Bosse (307g) heraus. Wir haben dann per Ultraschall prüfen lassen, dass nun auch wirklich keiner mehr drin steckt.