... mit dem ersten Deckakt.

Die Akteure undihre Darsteller:
UlfDer Rüdenbesitzer
UllaMeine Frau, die Züchterin
TomDas bin ich, der Züchter
IraDie Hündin
AmigoDer Rüde

Wir hatten das Glück, dass unser Wunschkandidat für das erste Mal nicht so weit entfernt wohnte. Vor der voraussichtlichen Läufigkeit unserer Ira trafen wir uns mit den Hunden bei Ulf zu einem ersten gegenseitigen Beschnuppern. Das war ein sehr erfreuliches Treffen und es hat sich in der Folge ein sehr schöner Kontakt daraus entwickelt.
Amigo und Ira waren sich offensichtlich auch nicht unsympathisch.

Von anderen Züchtern hatten wir bereits verschiedene Geschichten gehört, welche Schwierigkeiten bei dem ersten Deckakt auftauchen können und wie wir unsere Hunde in solchen Fällen unterstützen können. Als dann Ira läufig war, mussten Ulla und ich uns darüber einigen, wann denn nun der "günstige Moment" sei. Frauen haben hier eindeutig die besseren Voraussetzungen, diesen Moment zu erkennen und Dank Ulla's bestimmender Urteilskraft bin ich mit Ira losgefahren.
Amigo begrüßte Ira sehr interessiert und auch Ira machte nicht den Eindruck, als wäre ihr das Interesse von Amigo unangenehm. Wir hatten eigentlich vorgehabt, gemeinsam einen Gang auf eine abgelegene Wiese am Waldrand zu unternehmen, aber dafür hatten Ira und Amigo keine Zeit mehr. Nach einem halbstündigen Vorspiel im Wohnzimmer schaffte Amigo das Aufreiten und zehn Minuten später war alles vorbei. Ulf und ich wurden von den Ereignissen regelrecht überrollt und waren etwas schockiert, dass es das jetzt schon gewesen sein sollte. Um ganz sicher zu gehen, dass der Deckakt auch Früchte tragen würde, vereinbarten wir ein erneutes Treffen für den folgenden Tag.

Dieses Mal waren wir vorbereitet.
Ulf hatte in seinem Wohnzimmer ein paar Sitzgelegenheiten um das vermutete Zentrum des Geschehens angeordnet und seine Fotoausrüstung einsatzbereit zur Hand. Amigo begrüßte Ira nicht minder interessiert als am Vortag und wir nahmen unsere Plätze ein, in der Erwartung, dass die Beiden umgehend "zur Sache" kommen würden.
Amigo bemühte sich auch mit zunehmendem Eifer um Ira, die ihm aber aus unerfindlichen Gründen die kalte, behaarte Schulter zeigte. Offensichtlich fühlte sich Ira durch die ganze fokussierte Aufmerksamkeit im Raum gestört und kam beständig zu mir, als wolle sie wissen, was los sei. Amigo wurde dabei von ihr deutlich und bestimmt abgewiesen. Nach etwa einer Stunde kamen Ulf und ich zu der Ansicht, dass hier "wohl nichts mehr passiert" und wollten zusammen am Tisch einen Kaffee trinken. Wir saßen noch nicht auf unseren Plätzen, als Ira auch schon ihr Verhalten änderte und Amigo aufreiten ließ.
Nun, an einem von den beiden Tagen hat es ja geklappt, vielleicht auch an beiden. Geschadet hat es jedenfalls nicht. Ulf und ich gratulierten uns gegenseitig und waren sehr erleichtert, dass sich unsere Hunde nicht so ungeschickt angestellt hatten. Zum Abschied verkündete Ulf noch voller Stolz:

"Jetzt ist Amigo ein richtiger Mann!"